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Länderinformationen Jugoslawien

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Allgemeines zum Land Jugoslawien

Die Föderation der sechs jugoslawischen Republiken (Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, und Makedonien) zerfiel 1990 durch die Abspaltung Sloweniens und Kroatiens. Daraufhin erklärte Serbien Kroatien den Krieg, Inzwischen sind auch Bosnien-Herzegowina und Makedonien unabhängige Staaten, so daß nur noch Serbien und Montenegro die Bundesrepublik Jugoslawien bilden.

Hauptstadt

Belgrad

Sprache

Serbisch (geschrieben sowohl in lateinischer wie in kyrillischer Schrift), daneben die Sprachen der Minderheiten, die in deren jeweiligen Siedlungsgebieten offiziell aber nur in beschränktem Umfang Anwendung finden.

Währung

1 Dinar = 100 paras

Geschichte

6./7. Jh.
Slawische Einwanderung in das Balkangebiet.

9. Jh.
Beginn der serbischen Staatsgründung.

1217
Stephan empfängt vom Papst die Königskrone.

1219
Der Heilige Sava erwirkt vom Patriarchen die Errichtung eines autokephalen serbischen Erzbistums.

1330
Durch den Sieg über die Bulgaren wird Serbien zur Vormacht auf dem Balkan.

1389
Schlacht auf dem Amselfeld (Kosovo Polje). Fürst Lazar unterliegt dem türkischen Heer unter Sultan Murad I. Beide Anführer finden den Tod.

1459
Mit der Einnahme der Hauptstadt Smederevo durch die Türken findet der mittelalterliche serbische Staat sein Ende.

1688
Einnahme von Belgrad durch die kaiserlichen Truppen. Sie werden von den Serben und deren Patriarchen unterstützt. 1690 Flucht der Truppen und vieler Serben nach Südungarn.

ab 1697
In Montenegro setzt sich die Erblichkeit des Fürstenamtes in der bischöflichen Familie vom Onkel auf den Neffen durch. Weitgehende Selbständigkeit Montenegros.

1718
Nach dem Krieg 1716-18 bleibt Nordserbien bis 1738 unter kaiserlicher Verwaltung.

1804
Erster serbischer Aufstand gegen türkische Herrschaft unter Fürst Karadjordje.

1815
Zweiter serbischer Aufstand unter Fürst Obrenovic.

1817
Autonomie Serbiens, das aber der Türkei tributpflichtig bleibt.

1878
Berliner Kongress: Serbien und Montenegro werden unabhängige, international anerkannte Königreiche.

28.06.1914
Das Attentat von Sarajewo auf den österreichischen Thronfolger löst den 1. Weltkrieg aus.

01.12.1918
Proklamation des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen.

1929
Umbenennung des Landes in "Königreich Jugoslawien".

1934
Ermordung von König Aleksandar in Marseille.

06.04.1941
Deutscher Angriff auf Jugoslawien. Auflösung des jugoslawischen Staates und Besetzung durch Deutschland, Italien, Ungarn und Bulgarien. Innenpolitik: bürgerkriegsartige Auseinandersetzungen zwischen königstreuen Tschetniks, kommunistischen Partisanen und der kroatisch-faschistischen Ustascha

1944
Befreiung des Landes durch jugoslawische Partisanen und russische Truppen. Abrechnung mit Tschetniks und Ustascha. Beginn der Vertreibung von ca. 500.000 Deutschen.

1948
Ausschluss der KPJ aus der Kominform. Abwendung Titos von der Sowjetunion.

ab 1950
Entwicklung des Selbstverwaltungssystems. Jugoslawien wird zum führenden Mitglied der Blockfreienbewegung.

1966-73
Latente Krise aufgrund von Nationalitätenproblemen (Kroatien, Kosovo).

1974
Neue Verfassung konföderalisiert den Staat faktisch.

04.05.1980
Tito stirbt in Ljubljana (Laibach).

09.05.1989
Slobodan Milosevic wird Präsident Serbiens.

25.06.1991
Unabhängigkeitserklärungen Kroatiens und Sloweniens.

ab September 1991
Krieg in Kroatien.

01.03.1992
Referendum in Bosnien und Herzegowina.

27.04.1992
Neukonstituierung der Bundesrepublik Jugoslawien (Serbien und Montenegro).

ab 30.05.1992
Sanktionen der Vereinten Nationen gegen Jugoslawien.

Juli 1995
Einnahme der moslemischen Enklaven (VN-Schutzzonen) Srebrenica, Zepa und Gorazde durch die bosnischen Serben. Massenerschießungen in Srebrenica.

14.12.1995
Unterzeichnung des Daytoner Friedensvertrags.

01.10.1996
Aufhebung der VN-Sanktionen gegen die Bundesrepublik Jugoslawien.

15.07.1997
Wahl Milosevics zum neuen Präsidenten der Bundesrepublik Jugoslawien.

28.02.-01.03.1998
Lage im Kosovo eskaliert. Serbische Sicherheitskräfte beginnen Offensive gegen die UCK. Drenica Massaker: 25 Zivilisten werden nach Abzug der UCK von serbischen Sicherheitskräften erschossen (28.02.).

Januar 1999
Zunahme der Spannungen; viele Zwischenfälle und Gefechte; Ausgangslage vergleichbar Oktober 1998. In Racak werden 45 Zivilisten getötet aufgefunden (16.01.). KVM-Leiter bezichtigt serbische Polizeikräfte der Urheberschaft.

Februar/März 1999
Rambouillet Verhandlungen scheitern, danach Beginn jugoslawischer Offensive und Abzug KVM.

24.03.1999
Beginn der NATO-Luftschläge in Jugoslawien.

10.06.1999
Einstellung der Luftschläge. Verabschiedung SR Res 1244. Ab 11.06. KFOR im Kosovo. Aufbau der Verwaltung der Vereinten Nationen UNMIK.

24.09.2000
Vorgezogene Präsidentschaftswahlen und Wahlen zum jugoslawischen Bundesparlament. Serbische Kommunalwahlen.

07.10.2000
Vojislav Kostunica neuer Präsident der Bundesrepublik Jugoslawien.

22.04.2001
Neuwahlen zum montenegrinischen Parlament, knapper Sieg der für die Unabhängigkeit Montenegros eintretenden Koalition "Sieg für Montenegro". Filip Vujanovic bleibt montenegrinischer Premierminister.

28.06.2001
Auslieferung von Ex-Präsident Milosevic an den Internationalen Strafgerichtshof für das ehem. Jugoslawien

14.03.2002
Vereinbarung über die Ausarbeitung einer neuen Verfassung für Serbien und Montenegro (sog. "Belgrader Abkommen") unter Vermittlung der EU.

20.10.2002
Parlamentswahlen in Montenegro. Absolute Mehrheit für das Wahlbündnis "Demokratische Liste für ein Europäisches Montenegro". Präsident Milo Djukanovic wechselt in das Amt des Premierministers, Filip Vujanovic wird Parlamentspräsident und Präsidentschaftskandidat.

04.02.2003
Verabschiedung der Verfassungscharta für Serbien und Montenegro. Namensänderung von Bundesrepublik Jugoslawien in Serbien und Montenegro.

12.03.2003
Ermordung des serbischen Premierministers Zoran Djindjic, Erklärung des Ausnahmezustandes für die Republik Serbien.

18.03.2003
Wahl von Zoran Zivkovic zum neuen serbischen Premierminister.

11.05.2003
Wahl von Filip Vujanovic zum neuen montenegrinischen Präsidenten.

28.12.2003
Vorgezogene Parlamentswahlen in Serbien.

03.03.2004
Bildung einer Minderheitsregierung unter Premierminister Vojislav Kostunica

Klima

Die Luftdruckunterschiede über den Gebirgen und über der Adria beeinflussen Montenegros Klima stark.

Bevölkerung

10.640.000

Bevölkerungsdichte

104,1 Menschen je km2

Ethnische Zusammensetzung

Serben 62.6%; Albanier 16.5%; Montenegriner 5.0%; Jugoslawen 3.4%; Ungarn 3.3%; Muslime 3.2%; Romanen (Zigeuner) 1.4%; Kroaten 1.1%; andere 3.5%

Religionszugehörigkeit

Serbisch-Orthodoxe 64.0%; Muslime 19.3%; Katholiken 6.0%; andere, meist ohne 10.7%

Kultur

Bildende Kunst und Literatur erreichten unter der altserbischen Bemanjiden-Dynastie (12. -14. Jahrhundert) ihren ersten Höhepunkt. Groß war die kulturelle Nähe zu Byzanz, wenngleich auch westliche Einflüsse registriert wurden. Montenegrinische Künstler wie die Schriftsteller Milovan Djilas (1911-1995) oder Miodrag Bulatovic (*1930) werden häufig der serbischen Tradition zugeschrieben.

Weltkulturerbe

Bucht und Region von Kotor; Stadt Stari Ras und Kloster Sopocani; Nationalpark Durmitor; Kloster Studencia

Geografische Lage

zwischen 41° und 46° nördlicher Breite sowie 18° und 23° östlicher Länge

Geografische Merkmale

höchster Berg: Serbien Daravica 2656 m
Montenegro Dumitor 2522 m
längste Flüsse: Serbien Donau (Teil) 2850 km, Morava 351 km
größter See: Skutarisee (Teil) 370 km2.

Geografie

Serbien, die größte der ehemaligen Republiken, hat eine Gesamtfläche von 88.361 km2 und schließt die vormals unabhängigen Gebiete der Wojwodina im Norden und des Kosovo im Süden ein. Es grenzt an acht Staaten: Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Mazedonien, Albanien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina und Kroatien. Mit Ausnahme der Wojwodina und Kosovo ist die Landesfläche Serbiens fast ausnahmslos von Gebirgen durchziehen. Fruchtbares Ackerland findet sich im Pannonischen Becken, das sich von Ungarn über Kroatien bis in die Wojwodina erstreckt. Das Becken durchschneiden u.a. die Flüsse Save und Theiß, die in die Donau münden. Im Südwesten, an der Grenze zu Albanien, liegt die Provinz Kosovo mit den Gebirgen Sar und Kopaonik. Serbiens höchster Gipfel erhebt sich inmitten der zerklüfteten Dianarischen Alpen im Dreiländereck von Serbien, Albanien und Montenegro. Ebenso rauh ist die Landschaft Ostserbiens. Hier steigen die Ausläufer der Rhodopen, des Grenzgebirges zwischen Serbien, Bulgarien und Rumänien, bis zu einer Höhe von 1800 m auf. Temperaturschwankungen kennzeichnen das Klima. Im Binnenland hat es nahezu kontinentalen Charakter und die Küsten weisen ein sehr mediterranes Klima auf.

Das italienische Wort für die Berge des Landes gab Montenegro seinen Namen. Es ist aber auch unter der serbokroatischen Bezeichnung für schwarze Berge - Crna Gora - bekannt. Das kleine Land an der Adria grenzt im Süden an Albanien, im Osten an Serbien, im Norden an Bosnien-Herzegowina und im Westen an die Adria. Montenegro ist ein schwer zugängliches Gebirgsland, durch das sich das Hochland des Dinarischen Gebirge zieht. Das Gebirge bildet auch die Wasserscheide. Drei der Hauptflüsse, Piva, Tara und Lim, nehmen in nördlicher Richtung nach Bosnien-Herzegowina ihren Lauf, während die Morca und Zeta nach Süden in den Skutarisee, dem größten See der Balkanhalbinsel, münden.