Länderinformationen Albanien
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Allgemeines zum Land Albanien
Albanien ist ein gebirgiges Land an der westadriatischen Küste der Balkanhalbinsel. Es grenzt im Nordwesten am Montenegro, im Osten an Serbien und Mazedonien sowie im Süden an Griechenland.
Hauptstadt
Tiranë
Sprache
Albanisch; eine indoeuropäische Sprache (erste Handschriften von 1462), gesprochen von ca. 3,5 Mill., hauptsächlich in Albanien; Hauptdialekte: Gegisch (Nordalbanien) und Toskisch (Südalbanien)
Währung
1 lek=100 qindars; valuation
Zeitzone
MEZ
Geschichte
1100-450 v. Chr.
Erste befestigte Siedlungen illyrischer Stämme
450-350 v. Chr.
Erste illyrische Städte, Entwicklung städtischen Lebens und städtischer Kultur
229-168 v. Chr.
Illyrische Kriege
168 v. Chr.
Aufteilung des illyrischen Staates
30 v. Chr.
Einrichtung der römischen Provinz Illyrium
2. Jh. n. Chr.
Erstmalige Erwähnung des Stammes der "Albanoi" durch den griechischen Gelehrten Claudius Ptolemäus
390
Balkan wird politisch Ost-Rom (d. h. dem Byzantinischen Reich) zugesprochen, kirchliche Oberhoheit verbleibt beim Papst
ab 500
Einfall slawischer Völker
um 750
Kirchliche Oberhoheit geht auf den Patriarchen von Konstaninopel über
um 1000
Erste historische Aufzeichnungen der Albaner, Bergfürstentümer, teils unter venetianischer, teils unter byzantinischer Herrschaft
1081-1185
Einfall der Normannen
1204-1214
Unabhängiges Fürstentum "Albanon"
1385
Besatzung durch das Osmanische Reich, Beginn der Islamisierung
1444
Befreiung durch den albanischen Nationalhelden Gjergji Kastriota, genannt Skanderbeg
1468
Tod Skanderbegs
1501
Alle albanisch bewohnten Gebiete von Osmanen erobert
1614
Gründung Tiranas
Ende 18. Jh.
Ende der Islamisierung der Albaner
1830-1840
Beginn der albanischen Nationalbewegung "Rilindja" und mehrerer anti-türkischer Aufstände
1887
Erste Schule mit Albanisch als Unterrichtssprache (in Korca)
1914
Einsetzung von Prinz Wilhelm zu Wied zum Fürsten von Albanien durch die europäischen Mächte
1922
Zogu wird Premierminister, Modernisierung Albaniens mit italienischer Hilfe
1928
Albanien erklärt sich zur Monarchie, Zogu wird König
07.04.1939
Annexion durch Italien
08.09.1943 - 29.11.1944
Deutsche Besatzung
11.01.1946
Abschaffung der Monarchie, Proklamation der Volksrepublik Albanien durch Enver Hoxha
März 1946
Neue Verfassung und Bildung einer Regierung mit Hoxha als Premierminister
1948
Beginn des Stalin-Kultes in Albanien
14.05.1955
Albanien wird Gründungsmitglied des Warschauer Paktes
14.12.1955
UNO-Beitritt Albaniens
03.12.1961
Abbruch der Beziehungen zur Sowjetunion
1967
Religionsverbot, Vollkollektivierung
1968
Austritt aus dem Warschauer Pakt
1978
Bruch mit China
11.04.1985
Tod Hoxhas, Ramiz Alia übernimmt die Führung der KP, Beginn einer vorsichtigen Öffnung des Landes
Anfang der 90er Jahre
Beginn des politischen Umbruchs, Studentenproteste
Juli 1990
Massensturm ausreisewilliger Albaner auf die diplomatischen Vertretungen in Tirana
Dezember 1990
Erlaubnis der Bildung von Parteien (Gründung der
Demokratischen Partei DP), Rede- und Versammlungsfreiheit
März 1991
Erste freie Wahlen nach dem 2. Weltkrieg
1992
Massenflucht albanischer Staatsbürger nach Italien
1992
Vorgezogene Neuwahlen, Sieg der DP, Sali Berisha wird
Premierminister
1993
Besuch von Papst Johannes Paul II
1995
Aufnahme Albaniens in den Europarat
1996
Erneuter Sieg der DP bei den Parlamentswahlen, anschließend Zusammenstöße zwischen Polizei und Oppositionsanhängern
Anfang 1997
Rücktritt Berishas nach dem Zusammenbruch des Pyramidensystems, in das ein Großteil der Bevölkerung seine gesamten Ersparnisse investiert hatte, Unruhen, Regierungsübernahme durch die Sozialistische Partei (SP), erneute Flüchtlingswelle nach Italien
11.04.1997
Entsendung einer internationalen Schutztruppe im Auftrag der OSZE, um ein Abgleiten des Landes in völlige Anarchie zu verhindern
Juni 1997
Sieg der Sozialisten bei den Parlamentswahlen, Fatos Nano wird Premierminister
September 1998
Gewaltsamer Tod des Oppositionspolitikers Hajdari, anschließende Besetzung des Büros des Premierministers sowie des Staatsfernsehens durch Demonstranten, Pandeli Majko (SP) wird Premierminister
1999
Kosovo-Flüchtlingskrise, Stationierung von mehreren tausend NATO-Soldaten zum Schutz Albaniens von einem möglichen jugoslawischen Angriff und zur Unterstützung in der humanitären Hilfe für die etwa 600.000 Flüchtlinge aus dem Kosovo
Oktober 1999
Ilir Meta (SP) wird Premierminister, erste Reformanstrengungen zur Annäherung an die EU
September 2000
Albanien wird Mitglied der Welthandelsorganisation
Juni 2001
Erneuter Sieg der SP bei der Parlamentswahl, Vorwürfe über angeblichen Wahlbetrug durch die Opposition
Februar 2002
Pandeli Majko erneut Premierminister
Juli 2002
Fatos Nano übernimmt den Regierungsvorsitz; Beginn des etwa 9 Monate haltenden informellen Bündnisses Nano-Berisha zur Reform der Institutionen des Landes (sog. Nano-Berisha-Pakt)
31.01.2003
Beginn der Verhandlungen eines Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommens mit der EU
12.10.2003
Kommunalwahlen mit leichten Stimmengewinnen für die Opposition
Klima
Es herrscht vorwiegend Mittelmeerklima, aber in den Gebirgslagen herrschen strenge Winter.
Bevölkerung
3 113 000
Bevölkerungsdichte
108,3 Menschen je km2
Ethnische Zusammensetzung
Albaner 98.0%; Griechen 1.8%; Mazedonier 0.1%.
Religionszugehörigkeit
70% Sunniten, 20% orthodoxe Christen, 10% Katholiken
Kultur
Albanien ist reich an Zeugnissen, die die wechselvolle Geschichte des Landes dokumentieren. Eine eigenständige albanische Kultur entwickelte sich erst im 19. Jahrhundert. Sie war Ausdruck des erwachsenden Nationalbewußtseins und richtete sich gegen die osmanische Herrschaft.
Weltkulturerbe
Ruinenstadt Butrinti
Geografische Lage
zwischen 39° und 42° nördlicher Breite sowie 19° und 21° östlicher Länge
Geografische Merkmale
höchster Berg: Korab 2751 m
längster Fluß: Drin (Teil) 282 km
größter See: Skutarisee 370 km2
Geografie
Die Topographie Albanien hat auch dazu beigetragen, daß es innerhalb Europas weitgehend isoliert war. Weite Teile des breiten Küstentiefland sind sumpfig und unzugänglich.
Landschaft - Flora & Fauna
Ausgedehnte Laubmischwälder aus Eichen, Ulmen und Buchen sowie Tannen und Kiefern überziehen die Gebirgsketten bis in 1800 m Höhe. In der darauf folgenden subalpinen Region dominieren Zwergsträucher und Matten. Die Tierwelt im Hochgebirge ist artenreich. Dort gibt es noch Wölfe und Bären. Auch der Steinadler, das Wappentier des Landes, lebt im dünn besiedelten Osten des Landes.