Länderinformationen Belgien
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Allgemeines zum Land Belgien
Belgien liegt an der europäischen Nordseeküste und grenzt im Nordosten an die Niederlande, im Osten an Deutschland, im Südosten an das Großherzogtum Luxemburg und im Süden und Westen an Frankreich.
Hauptstadt
Brüssel
Sprache
Niederländisch, Französisch, Deutsch. 58% der Bevölkerung sprechen Niederländisch (Flamen), 31% Französisch (Wallonen). Nach langen Konflikten hat sich eine föderalistische Staatsstruktur mit den drei genannten Amtssprachen herauskristallisiert.
Währung
1 EURO = 100 cents
Zeitzone
MEZ
Geschichte
vor 50 v. Chr.
Im heutigen Belgien siedeln keltische Stämme
ca. 50 v. Chr.
Belgien gerät unter römische Herrschaft
Ab 375
Franken wandern vom Niederrhein ins heutige Flandern ein
Ab 890
Auflösung des Karolingerreiches und Zerfall der Region in zahlreiche Grafschaften, Herzogtümer, Bistümer und Abteien.
12. – 14. Jhdt.
Blüte der flämischen Städte (Tuch Herstellung)
14. – 15. Jhdt.
Überwindung der Zersplitterung durch die burgundischen Herzöge
1477
Heirat der burgundischen Thronerbin Maria mit Maximilian I.: der größere Teil des heutigen Belgien geht an das Haus Habsburg
1555
Teilung des Erbes Karls V und Übergang der Herrschaft auf Spanien
1714
Nach dem spanischen Erbfolgekrieg fällt Belgien an Österreich
1795
Annektierung durch Frankreich
1815
Belgien wird Teil des Vereinigten Königreichs der Niederlande.
1830
Belgien wird unabh. Königreich (Dynastie Sachsen-Coburg-Gotha)
1831
Vereidigung des ersten belgischen Königs, Leopold I (bis 1865)
1865
Leopold II (bis 1909) wird Begründer des belg. Kolonialreiches
Ab 1881
Errichtung einer (königlichen) Kolonie im Kongo
1908
Belgisch-Kongo geht auf den belgischen Staat über
1909
Albert I (bis1934) gewinnt im 1.Weltkrieg hohes Ansehen
1919
Im Versailler Vertrag erhält Belgien die Region Eupen und Malmedy und die Mandatsverwaltung für Ruanda und Burundi
1934
Leopold III (bis1951): Der König, der 1940 nicht ins Exil geht,wird 1944 nach Deutschland deportiert und kann erst 1950 zurückkehren
1940 – 44
Belgien wird von deutschen Truppen besetzt
1949
Belgien wird NATO-(Gründungs-)Mitglied
1950/51
Rückkehr des Königs und Abdankung zugunsten von Baudouin I
1957
Belgien zeichnet Römische Verträge (Gründung der EWG)
1960
Entlassung des Kongos in die Unabhängigkeit
1962
Ruanda und Burundi werden unabhängig
1993
Albert II wird König
1994
Verfassungsänderung, die Belgien zum Bundesstaat macht
Klima
Belgien hat ein gemäßigtes Klima, das durch die Nordatlantikströmung und die vorherrschenden Westwinde vom Meer beeinflußt werden. Das Wetter ist wechselhaft.
Bevölkerung
10 152 000
Bevölkerungsdichte
332,5 Menschen je km2
Ethnische Zusammensetzung
Belgier 91.0%; Italiener 2.4%; Marokkaner 1.4%; Franzosen 0.9%; Türken 0.8%; Holländer 0.6%; andere 2.9%.
Religionszugehörigkeit
Katholiken 90.0%; Muslime 1.1%; Protestanten 0.4%; Nicht-Religiöse und Atheisten 7.5%; andere 1.0%
Kultur
Seit der Herrschaft der Burgunderherzöge im 14. Jahrhundert haben Künstler aus dem belgischen Raum Europas Kultur entscheidend mitgeprägt.
Weltkulturerbe
Flämische Beginenhöfe; die vier Schiffshebewerke des Cancal du Centre; Der Große Platz in Brüssel; Mittelalterliche Glockentürme von Flandern und Wallonien
Geografische Lage
zwischen 49° und 51° nördlicher Breite sowie 2° und 6° östlicher Länge
Geografische Merkmale
höchster Berg: Botrange 694 m
längste Flüsse: Maas (Teil) 930 km und Schelde (435 km).
Geografie
Das zentrale Flußtal der Maas teilt die Landesfläche Belgiens in zwei Hälften. Im Norden liegt das Flachland, während sich nach Süden Hochländer erstrecken. Die kurze belgische Küstenlinie ist der Küste der Niederlande mit ihren Stränden, die von Sanddünen gesäumt werden und in Richtung der französischen Grenze immer breiter werden, sehr ähnlich. Hinter den Dünen liegt flaches Polderland, das bis zu 16 km breit ist. Dieses tief liegende Gebiet war einst Marschland, das trockengelegt wurde, wodurch die charakteristische Landschaft mit ihren Deichen und Kanälen entstand. Die weiter im Inland gelegene Flandrische Ebene wird von der Schelde und ihren Nebenflüssen durchzogen. Im Nordosten steigt das Land allmählich an und geht in Heide, Grasland und Nadelwälder über. Weiter westlich bildet Zentralbelgien ein tiefer gelegenes, fruchtbares lössbe4decktes Hügelland, das sich im Süden bis auf etwa 200 m erhebt. Weiter südlich, hinter der Famenne-Sammbre-Furche, beginnen die Ardennen mit ihren abgeflachten Gipfeln, die von den tiefen und bewaldeten Flußtälern der Maas und ihren Nebenflüssen durchschnitten werden. Im Osten, nahe der deutschen Grenze, liegen die Hochländer des Hohen Venns (Hautes Fagnes) und der Botrange, die höchste Erhebung Belgiens. Im äußersten Süden liegt das belgische Lothringen, das geographisch dem angrenzenden französischen Lothringen ähnlich ist.
Landschaft - Flora & Fauna
Die Hälfte des Waldbestandes wurde für die landwirtschaftliche Nutzung gerodet; von den ursprünglichen Mischwäldern sind nur noch einige kleinere Eichen- und Buchenwälder übrig geblieben. Die größten zusammenhängenden Waldgebiete (Buchen, Eichen und Ahorn) liegen in den Ardennen. Heideland ist typisch für die Sand- und Kiesgebiete des Nordostens. Strandhafer und andere Gräser wachsen auf den Dünen an der Küste. In den Tiefmooren des Hohen Venns wurde ein Naturschutzgebiet angelegt, in dem Schwarz-, Rotwild Wildkatzen, Spechte und Eulen leben.