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Länderinformationen Polen

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Allgemeines zum Land Polen

Polen, der östlichste mitteleuropäische Staat, grenzt im Norden an die Ostsee und wird im Westen von Deutschland, im Süden von der Tschechischen Republik und der Slowakei, im Osten von der Ukraine und WeißRussland begrenzt. Im Nordosten stößt es an Litauen und an die kleine Enklave der Russischen Föderation Kaliningrad.

Hauptstadt

Warschau

Sprache

Polnisch (zur westlichen Gruppe der slawischen Sprachen gehörende Sprache; seit dem 14. Jahrhundert überliefert; gekennzeichnet durch die Erhaltung der altslawischen Nasale und durch regelmäßige Betonung der vorletzten Wortsilbe; in 2 Dialektgruppen gegliedert, wovon die eine u. a. Großpolnisch (um Posen) und Kujawisch (westlich der Weichsel), die andere Kleinpolnisch und den Dialekt von Masowien umfaßt)

Währung

1 Zloty = 100 groszy

Zeitzone

MEZ

Geschichte

966
Der Piasten-Herzog Mieszko, der erste geschichtliche Herrscher Polens, nimmt den christlichen Glauben an

1000
Pilgerfahrt Otto III. zum Grab des Heiligen Adalbert, Errichtung des Erzbistums Gnesen

14. Jh.
Pomerellen fällt an den Deutschen Ritterorden (1308)
Kazimierz III (1331-1377) verzichtet auf Schlesien (1339)
Friede von Kalisz mit dem Deutschen Ritterorden (1343)
polnisch-litauische Personalunion unter Wladyslaw Jagiello (1386)

15. Jh.
Sieg der Polen und Litauer bei Tannenberg (Grunwald) über den Deutschen Ritterorden (15. Juli 1410)
Aufstand der Stände Preußens gegen den Deutschen Ritterorden, Übertragung der Landesherrschaft an den polnischen König (1454)
2.
Thorner Friede: Ermland, Danzig, Pomerellen, Kulm, Marienburg und Elbing fallen an Polen (1466)
Reichstagsgesetz von Petrikau ("Magna Charta" der polnischen Verfassungsgeschichte): Einrichtung eines Reichstags (1496)

2. Hälfte 15./16. Jh.
Wirtschaftliche, kulturelle und politische Blüte Polens ("Goldenes Zeitalter");
Lubliner Union: Litauen gibt Selbständigkeit auf (1569)

17. Jh.
"Sachsenzeit": August II. (Der Starke) und August III. Könige von Polen (1697 - 1763)

18. Jh.
1. Teilung Polens: Westpreußen an Preußen, Galizien an Habsburger, Weißrussland an Russland (1772) Verabschiedung der ersten geschriebenen Verfassung Europas (1791)
2. Teilung Polens (1793) und Kosciuszko-Aufstand (1794)
3. Teilung Polens (1795): Warschau wird bis 1806 preußisch

19. Jh.
Bildung des Herzogtums Warschau durch Napoleon (1807 - 1815)
Wiener Kongress: Schaffung eines "Königreichs Polen" in Personalunion mit Russland (1815) "November-Aufstand" (1830-31).
"Januar-Aufstand" (1863-1864)

1914
Formierung polnischer Legionen durch Pilsudski auf österreichischer Seite

1916
Mittelmächte proklamieren ein "Königreich Polen" ohne volle Souveränität

1918
Pilsudski kehrt aus der Festung Magdeburg nach Polen zurück, übernimmt den Oberbefehl über Armee (11.11.) und wird als Staatschef des unabhängigen Polens anerkannt.

1919
Versailler Vertrag legt die Westgrenze Polens fest

1919/1920
Polnisch-sowjetischer Krieg mit Festlegung der Ostgrenze Polens im Frieden von Riga (1921)

1926
Staatsstreich unter Pilsudski; Einführung eines autoritären Regimes

1934
Nichtangriffspakt mit Deutschland

1939
23.08.: Hitler-Stalin-Pakt; 01.09.: Deutscher Überfall auf Polen; 17.09.: Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen

1943
Aufstand im Warschauer Ghetto mit etwa 60.000 jüdischen Opfern (April/Mai)

1944
Gründung des kommunistisch kontrollierten "Polnischen Komitees der nationalen Befreiung" (Lubliner Komitee)

1945
Potsdamer Abkommen (02.08.): Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie unter polnischer Verwaltung

1950
Anerkennung der Oder-Neiße-Linie durch die DDR im Görlitzer Abkommen

1956
Posener Aufstand (28./29.06.)

1963
Eröffnung der deutschen Handelsvertretung in Warschau

1970
Warschauer Vertrag zwischen Bundesrepublik Deutschland und Polen (07.12.)

1972
Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit der Bundesrepublik Deutschland (14.09.)

1980
Beginn der Arbeiterunruhen in Polen und

1990
Deutsch-polnischer Grenzbestätigungsvertrag (14.11.);
Lech Walesa wird Präsident

1991
Deutsch-polnischer "Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit" (17.06.)
Erste demokratische Wahlen seit 1926 (17.10.)
Aufnahme Polens in den Europarat (06.11.)

1992
Inkrafttreten der "Kleinen Verfassung" (07.12.)

1994
Beitritt zur "Partnerschaft für den Frieden" (02.02.)

1995
Aleksander Kwasniewski wird Präsident

1996
Beitritt zur OECD (22.11.)

1997
Inkrafttreten der neuen Verfassung am 17.10.; Parlamentswahlen (21.09.)
Neue Koalition von Wahlbündnis "Solidarnosc" (AWS) und Freiheitsunion (UW)

1998
Beginn der Beitrittsverhandlungen mit der EU (März)

1999
Aufnahme in die NATO (12.03.)

2000
Wiederwahl Präsident Kwasniewskis für weitere 5 Jahre (08.10.)

16. April 2003
Unterzeichnung des EU-Beitrittsvertrags in Athen

08. Juni 2003
Polen stimmt in Referendum dem EU-Beitrittsvertrag zu

Klima

Polen liegt im Übergangsbereich vom ozeanisch bestimmten mitteleuropäischen zum Kontinentalklima Osteuropas. Der Süden und der Osten des Landes weisen kontinentales Klima mit kalten, trockenen Wintern und warmen Sommern auf. Im Nordwesten bewirken gemäßigte Seewinde und westliche Winde, daß die Sommer kühler und die Winter milder und feuchter sind. Weiter nach Süden hin, in den Sudeten und den Karpaten können die Schneefälle im Winter sehr ergiebig ausfallen.

Bevölkerung

38.741.000

Bevölkerungsdichte

123,9 Menschen je km

Ethnische Zusammensetzung

Polen 98.7%; Ukrainer 0.6%; andere 0.7%

Religionszugehörigkeit

Katholiken 90.7%; Orthodoxe und andere 9.3%

Kultur

Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert bestimmten Einflüsse aus West- und Mitteleuropa sowie Italien die kulturelle Entwicklung des Landes. Zeugnisse finden sich bis heute in der Architektur. Erst während der Zeit der polnischen Teilungen, als es keinen polnischen Staat gab, löste sich Polens Kultur stärker von diesen Einflüssen. Seit dieser Zeit sind polnische Künstler vor allem in den Bereichen Literatur und Musik weltberühmt geworden.

Weltkulturerbe

Altstadt von Krakau; Salzbergwerk von Wieliczka; Konzentrationslager Auschwitz; Altstadt von Warschau; Nationalpark Bialowieza; Altstadt von Zamosc; Stadt Torun; Burg Malbork; Kalwaria Zebrzydowska: Architekturpark und Wallfahrtsstätte

Geografische Lage

zwischen 49° und 54° nördlicher Breite sowie 14° und 24° östlicher Länge

Geografische Merkmale

höchster Berg: Rysy (Hohe Tatra) 2499 m
tiefster Punkt: nahe der Gdansker Bucht -10 m
längster Fluß: Weichsel 1086 km

Geografie

Polen ist größtenteils Flachland. Die Bergregionen sind die Sudeten im Südwesten und die Hohe Tatra sowie die Karpaten im äußersten Süden an der slowakischen Grenze. Polen gliedert sich von Norden nach Süden in fünf geographische Zonen. Die buchtenreichen Ostseeküste im Nordwesten wird von breiten Sandstränden gesäumt. Die Dünen erreichen oft eine Höhe von 30 m. Weiter südlich bis nach Gdansk zieht eine hügelige Jungmoränenlandschaft, der Baltische Landrücken mit seiner Seenplatte und Endmoränenzügen bis weit ins sandige und seendurchsetzte Pommersche Hinterland. Das zentrale Tiefland mit seinen lössbedeckten Tafel- und Stufenlandschaften weiter südlich gelegen, nimmt etwa ein Drittel des gesamten Landes ein und ist Polens landwirtschaftliches Zentrum. Auch hier findet man fruchtbaren Lössboden und sumpfige Flußtäler. Die im Osten gelegene Hauptstadt Warschau liegt an den Ufern der Weichsel. Die polnischen Mittelgebirge bilden die südliche Grenze des zentralen Tieflands und teilen es in das Lubliner Hügelland östlich des Weiseltales und das Kielcer Bergland mit dem Juragebirge, das sich von der Krakower Pforte nordwärts erstreckt, sowie das dicht bewaldete Riesengebirge im Nordwesten. Polens höchste Erhebungen liegen im äußersten Süden an der Grenze zur Slowakei, mit dem Mährischen Tor in der Mitte, durch das die Oder von Süden her eintrifft. Die südwestliche Provinz Schlesien schließt die Nordhänge der Sudeten ein. Im Südosten reichen die Karpaten bis nach Polen hinein und stoßen an der tschechischen Grenze an das Tatragebirge.

Landschaft - Flora & Fauna

Große Teile Polens, die einst dicht bewaldet waren, werden heute landwirtschaftlich genutzt. Dennoch sind große Waldflächen erhalten geblieben. Weitsichtige Fortwirtschaftler haben z.T. noch urzeitliche Wälder in einigen Regionen bewahrt, vor allem im Bialowieza-Nationalpark an der weißrussischen Grenze. In diesen geschützten Gebieten leben die letzten Bisons,m die früher auf dem gesamten europäischen Kontinent verbreitet waren.