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Länderinformationen Ungarn

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Allgemeines zum Land Ungarn

Ungarn ist einer der ältesten Staaten Osteuropas mit einer alten magyarischen Tradition. Der Binnenstaat grenzt im Norden an die Slowakei, im Westen an Österreich, im Südwesten an Slowenien, im Süden an Kroatien und Serbien, im Osten an Rumänien sowie im äußersten Nordosten an die Ukraine.

Hauptstadt

Budapest

Sprache

Ungarisch (magyarische Sprache, zu den finnisch-ugrischen Sprachen gehörende, von über 13 Mill. Menschen, meist im Gebiet des heutigen Ungarn, gesprochene Sprache; wenig mundartliche Unterschiede; Betonung auf der ersten Silbe der Wörter; keine grammatischen Geschlechter; bei der Wortbildung Vokalharmonie)

Währung

1 Forint = 100 filler

Zeitzone

MEZ

Geschichte

896
"Landnahme" durch 7 aus dem Osten stammende Stämme der Magyaren

997-1038
Stephan I., der Heilige, Staatsgründer und erster ungarischer König Westorientierung des sich formierenden Königsreichs

1222
Andreas II. (1175-1235) erlässt die Goldene Bulle über aristokratische Vorrechte, die eine ähnliche Rolle wie die Magna Charta von 1215 spielte

1241/1242
Einfall der Mongolen

1301-1342
Karl I. Robert von Anjou

1342-1382
Ludwig I. der Grosse von Anjou

1368-1437
Sigismund von Luxemburg, Entwicklung eines Ständestaates

1370
Vereinigung der Königreiche Ungarns und Polens

1397-1439
Albrecht von Habsburg, Bedrohung durch osmanisch-türkisches Reich

1458-1490
Matthias Corvinus besetzt wichtigste Ämter und Behörden mit Magyaren, die deutsche Bevölkerung (etwa 50 %) behält jedoch ihre eigenen Rechte; Kampf gegen die Osmanen; Eroberung Wiens

1514
Bauernkrieg

1526
Ungarische Armee in der Schlacht von Mohács von den Türken vernichtend geschlagen; Land wurde in drei Teile gespalten: Den Westen erhielten die Habsburger, im Osten Fürstenstand Siebenbürgen, die Mitte wurde türkisch besetzt.

1541-1686
Unter der Herrschaft der Türken (145 Jahre) wird Buda westliche Grenzstadt des Osmanischen Reiches.

1686
Rückeroberung Budas und Pests durch kaiserliche Truppen unter Prinz Eugen von Savoyen; Habsburger Herrschaft über ganz Ungarn

ab 1698
Ansiedlung der Ungarndeutschen in der Zeit von Maria Theresia

1703-1711
Unabhängigkeitskampf gegen den Habsburger Machtanspruch in Siebenbürgen unter der Führung des Fürsten Ferenc II. Rákoczi. Annahme der Pragmatischen Sanktion durch die Stände Ungarns (Unteilbarkeit des Habsburger Reiches, Anerkennung weiblicher Thronfolge)

1836
Ungarisch wird Staatssprache

1848/49
15. März: Der nationale Unabhängigkeitskampf führt zur Revolution (Proklamation der Unabhängigkeit am 14.04.1849) August 1849: Niederschlagung des Freiheitskampfes mit Hilfe russischer Truppen.

1867
Pest wird Sitz des Reichstages sowie Sitz aller ung. Ämter der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie. Krönung Kaiser Franz Josefs I. zum König von Ungarn

1916
Kaiser Karl I. von Habsburg wird zum letzten ungarischen König gekrönt (Karl IV. von Ungarn).

Oktober 1918
Bürgerlich-demokratische Revolution, Proklamation der Republik

1919
März: Räterepublik für 133 Tage

20.06.1920
Vertrag von Trianon: Ungarn verliert 2/3 seines Staatsgebietes und 1/3 seiner Bürger, 3 Millionen Ungarn verbleiben außerhalb der Landesgrenzen.

1919-1944
Ära des Reichsverwesers Miklós Horthy. Er bemüht sich von Anfang an um Revision der Grenzen und richtet einen parlamentarisch-bürgerlichen Staat mit diktatorischen Elementen ein.

1938
Erster Wiener Schiedsspruch: Rückgabe des von Ungarn bewohnten Gebietes der Slowakei

1940
Zweiter Wiener Schiedsspruch: Teil Siebenbürgens zurück an Ungarn

1941
Ungarn gestattet im Zweiten Weltkrieg den Durchzug deutscher Truppen nach Jugoslawien. Selbstmord von Ministerpräsident Graf Teleki. Juni 1941: Ungarn erklärt der Sowjetunion den Krieg; nach Vernichtung 2. ungarischen Armee "Schaukelpolitik"

19.03.1944
Besetzung Budapests durch deutsche Truppen, nach 6-wöchiger Belagerung. Beginn der Judenverfolgung unter Anleitung Eichmanns.

28.12.1944
Kriegserklärung der provisorischen Regierung an Deutschland

04.04.1945
Eroberung Ungarns durch die Rote Armee

1949
20. August (St. Stephans-Tag): Verkündung der Verfassung der Ungarischen Volksrepublik

1956
23. Oktober: Beginn des Ungarn-Aufstandes, der am 04. November 1956 mit der blutigen Niederschlagung durch sowjetische Truppen endet.

1958
Hinrichtung von Imre Nagy, Ministerpräsident während des Ungarn-Aufstandes

1957-1989
Sozialistische Volksrepublik mit Einparteiensystem

11.09.1989
Ungarn öffnet seine Grenze für Deutsche aus der DDR

23.10.1989
Ausrufung der Republik - Ende der Volksrepublik Ungarn

1990
Erste freie Wahlen: Sieg des konservativen "Ungarischen Demokratischen Forums" unter Ministerpräsident Antall. Ungarn tritt dem Europarat bei (06.11.1990)

Februar 1991
Austritt Ungarns aus dem Warschauer Pakt Bildung der Visegrád-Gruppe (zusammen mit Polen und der damaligen Tschechoslowakei)

19.06.1991
Abzug der Roten Armee aus Ungarn

01.07.1991
Auflösung des Warschauer Paktes

16.12.1991
Unterzeichnung des Assoziierungsvertrages mit der EG (in Kraft seit 01.02.1994)

Dezember 1991
Aufnahme in Nordatlantischen Kooperationsrat der NATO

1994
Zweite freie Wahlen: Sieg der Ungarischen Sozialistischen Partei unter Ministerpräsident Gyula Horn, Koalitionsbildung mit dem Bund der Freien Demokraten Ungarn stellt am 01.04.1994 Beitrittsantrag zur EU

19.06.1995
Staatspräsident Göncz wird zum zweiten Mal ins Amt gewählt.

13.12.1997
Einladung Ungarns zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen zur Europäischen Union anlässlich des Europäischen Rates in Luxemburg

16.12.1997
Unterzeichnung des Beitrittsprotokolls zur NATO

März 1998
Beginn der ersten (Screening-)Phase der Beitrittsverhandlungen mit der EU

10./24.05.98
Parlamentswahlen: Wahlsieg von FIDESZ-MPP, die unter Ministerpräsident Viktor Orbán Koalition mit der FKgP und dem MDF eingeht

10.11.1998
Beginn der Beitrittsverhandlungen mit der EU

12.03.1999
NATO-Beitritt Ungarns

August 2000
Prof. Ferenc Mádl wird zum Staatspräsidenten gewählt

7. und 21.04.2002
Parlamentswahlen: Wahlsieg von MSZP, die unter Ministerpräsident Péter Medgyessy mit SZDSZ koaliert

Dezember 2002
Erfolgreicher Abschluss der 4-jährigen EU-Beitrittsverhandlungen

Klima

Es herrscht ein kontinentales Klima mit kalten Wintern und warmen Sommern. In den Sommermonaten können Dürreperioden auftreten, aber Gewitter auch ergiebige Niederschläge bringen. Die Schneeschmelze im Alpengebiet führt im Frühjahr oft zu Überschwemmungen.

Bevölkerung

10.075.000

Bevölkerungsdichte

108,3 Menschen je km2

Ethnische Zusammensetzung

Ungarn 92%; Sinti und Roma 3%; Deutsche 1%; Slowaken 1%; Juden 1%; Südslawen 1%; andere 1%

Religionszugehörigkeit

Christen 88.6% (davon Katholiken 63.1% und Protestanten 25.5%); andere (meist ohne) 11.4%

Kultur

Bis ins 19. Jahrhundert bestimmten Einflüsse aus Mittel- und Westeuropa die Entwicklung von Kunst und Kultur in Ungarn. Die nationale Freiheitsbewegung und die weitgehende Loslösung von Österreich ab 1867 begünstigten die Heranbildung eigener kultureller Leistungen. Besonders in Literatur und Musik kam dies deutlich zum Ausdruck.

Weltkulturerbe

Burgviertel Buda und Uferzone der Donau in Budapest; Traditionelles Dorf Hollokö; Aggtelek Höhlen und der Slowakische Karst; Benediktinerabtei Pannonhalma; Nationalpark Hortobagy; Frühchristlicher Friedhof von Pecs; Kulturlandschaft Neusiedler See

Geografische Lage

zwischen 45° und 48° nördlicher Breite sowie 16° und 22° östlicher Länge

Geografische Merkmale

höchster Berg: Kekes 1015 m
längster Fluß: Donau (Teil) 2850 km
größter See: Balaton 590 km2

Geografie

Ungarn besteht überwiegend aus Tiefland und die weiten fruchtbaren Ebenen des Donaubeckens nehmen große Teile des Landes ein. Niedrige Hügel und Berge liegen im Norden und Westen. Das dominierende Pannonische Becken, dessen zentraler Teil das Alföld ist, erstreckt sich über den gesamten südlichen und östlichen Teil des Landes. Es wurde durch die Donau und ihre Nebenflüsse, u.a. die Theiß, mit dicken Lösschichten und Sand aufgefüllt. Die Ungarischen Mittelgebirge trennen die Tiefländer voneinander. Westlich der Donau erhebt sich das Transdanubische Hügelland, das sich in verschiedene Bergketten unterteilt. Nordwestlich davon beginnt die Niederungarische Tiefebene, durch die die Donau im Norden fließt.

Landschaft - Flora & Fauna

Die einst ausgedehnten Wälder wurden schon vor langer Zeit gerodet. Heute sind besonders in den Mittelgebirgen wieder Laubwälder verbreitet, die zum Teil aufgeforstet werden und in denen ein reicher Rot- und Schwarzwildtierbestand vertreten ist. Die großen Sumpfgebiete in den Flußauen sind ein Paradies für Wasservögel wie Kraniche, Reiher und Kormorane. Die intensive Industrialisierung in den letzten 20 Jahren hat die Umwelt stark belastet und der Umweltschutz hat noch keinen hohen Stellenwert.