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Länderinformationen Italien

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Allgemeines zum Land Italien

Italien ist nach Griechenland das Land mit der ältesten Geschichte in Europa. erlangte aber erst sehr spät die staatliche Einheit. Italien grenzt an Frankreich, der Schweiz, Österreich, Slowenien und Kroatien.

Hauptstadt

Rom

Sprache

Italienisch. Minderheiten: Südtirol (Deutsch, Ladinisch), Aostatal (Französisch), Friaul (Slowenisch)

Währung

1 EUR = 100 cent

Zeitzone

MEZ

Geschichte

962 - 1250
Italien unter den römisch-deutschen Kaisern

1250 - 1494
Hoch- und Spätmittelalter; Herausbildung der italienischen Stadtstaaten

1494 - 1796
Italien als Schauplatz der Eroberungspolitik fremder Mächte

1796 - 1815
Französische Herrschaft bis zum Wiener Kongress

1815 - 1870
Zeitalter des Risorgimento (Einigungsprozess)

1860
Einheit Italiens unter Führung des Königreichs Piemont-Sardinien

1870
Eingliederung des Kirchenstaates, Rom wird Hauptstadt

1870 - 1918
Königreich Italien im Zeichen von Irredenta (Gebietsforderungen ggü. Österreich) und Kolonialpolitik (Eritrea, Somalia, Libyen), im 1. Weltkrieg nach anfänglicher Neutralität ab 1915 gegen Österreich, ab 1916 gegen Deutschland

1922
Mussolinis Marsch auf Rom und Beauftragung als Regierungschef

1924
Angliederung Fiumes, Mussolini als Duce, als Führer der faschistischen Partei in der Stellung eines Diktators

1929
Verständigung mit kath. Kirche durch Abschluss der Lateranverträge

1936
Eroberung Äthiopiens

ab 1936
Annäherung an Deutschland

1937
Austritt aus dem Völkerbund

1938
Beteiligung am Münchner Abkommen

1939
Besetzung Albaniens

1940
Eintritt Italiens in den 2. Weltkrieg

1943
Absetzung Mussolinis, Waffenstillstand mit den Alliierten, Gründung der auf das deutsche Besatzungsgebiet beschränkten Italienischen Sozialrepublik Salò

1944
Besetzung Roms durch die Alliierten

1945
Kapitulation der deutschen Streitkräfte, Ende der Republik Salò

1946
Volksabstimmung zugunsten der Republik, Verabschiedung der Verfassung durch Nationalversammlung

1945 - 1953
Regierungschef De Gasperi, Democrazia Cristiana (DC), Westintegration durch Mitgründung des Europarates und der NATO

1953-1960
DC-Koalitionen mit rechten Mitteparteien (Pella, Scelba, Segni)

1957
Gründungsmitglied der EWG

1960-1976
im wesentlichen DC-geprägte Mitte-Links-Koalitionen (Fanfani, Moro, Rumor, Colombo)

1976-1979
Andreotti-Regierung unter Duldung der Kommunistischen Partei

1981-1993
wechselnde Mitte-Links-Regierungen unter Beteiligung der DC, die aber nicht mehr immer den Ministerpräsidenten stellt (Spadolini, Craxi, Amato)

1992
Skandale um illegale Finanzierungspraktiken der Parteien und um Korruptionsfälle (Aktion "mani pulite" - "saubere Hände")

1993
Auflösung der DC, Wahlrechtsreform, Herausbildung neuer Parteien

1994
Wahlsieg von Berlusconis Forza Italia

1995
"Technikerregierung" unter Premierminister Dini

1996
Wahlsieg des Mitte-Links-"Ölbaum"-Wahlbündnisses; Romano Prodi wird Premierminister

1998
Beitritt zur Währungsunion, Sturz Prodis, mit Massimo D'Alema erstmals ein Mitglied der ehemaligen Kommunistischen Partei Regierungschef

1999
Militärische Beteiligung am Kosovo-Konflikt

2001
Wahlsieg von Silvio Berlusconis Forza Italia

2003
Italien unterstützt die Irak-Politik der USA und sendet rund 3.000 Soldaten in den Irak. Im zweiten Halbjahr 2003 hatte Italien für sechs Monate die EU-Präsidentschaft inne.

Klima

In den Alpen sind die Wintermonate gewöhnlich kalt und schneereich, während die Sommer kurz und kühl sind. Die Temperaturen schwanken erheblich. Niedrige Temperaturen an den höher gelegenen Hängen wechseln mit Temperaturanstieg durch intensive Sonneneinstrahlung.

Bevölkerung

57.340.000

Bevölkerungsdichte

190,3 Menschen je km2

Ethnische Zusammensetzung

Italiener 94.1%; Sarden 2.7%; andere 3.2%

Religionszugehörigkeit

Katholiken 83.2%; ohne 13.6%; Atheisten 2.6%; andere 0.6%

Kultur

Die italienischen Einflüsse auf die europäische Kultur können kaum hoch genug eingeschätzt werden. Beginnend mit der römischen Antike über die Renaissance bis in die heutige Zeit haben Dichter und Denker, Musiker, Architekten und Maler aus dem italienischen Raum Europa entscheidend geprägt.

Weltkulturerbe

Val di Noto; Felsenzeichnungen im Val Camonica (Lombardei); Kirche und Dominikanerkonvent Santa Maria delle Grazie mit Leonardo da Vincis "Abendmahl" in Mailand; Historisches Zentrum von Rom, Basilika St. Paul "vor den Mauern" in Rom und Vatikanstadt; Historisches Zentrum von Florenz; Venedig und seine Lagune; Domplatz von Pisa; Historisches Zentrum von San Gimignano; Felsarchitektur der Sassi di Matera; Vicenza und die Villen des Architekten Palladio in der Region Venetien; Historisches Zentrum von Siena; Historisches Zentrum von Neapel; Crespi d'Adda (typische Gewerbewohnsiedlung aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert) in Neapel; Ferrrara: Stadt der Renaissance; Castel de Monte; "Trulli" (Rundbauten) von Alberobello; Frühschristliche Baudenkmäler und Mosaike von Ravenna; Historisches Zentrum von Pienza; Königliches Schloß in Caserta mit Park, Aquädukt und der San-Leucio-Anlage; Residenzen des Hauses Savoyen in Turin und Umgebung; Botanischer Garten in Padua; Kathedrale, Torre Civica und Piazza Grande in Modena; Archäologische Stätten von Pompeji, Herculaneum und Torre Annunziata; Römische Villa von Casalet (Sizilien) mit ihren Mosaiken; Nuraghe (bronzezeitliche Turmbauten) von Barumini (Sardinien); Kulturlandschaften Portovenere und Cinque Terre; Kulturlandschaft Küste von Amalfi; Archäologische Stätten von Agrint; Nationalpark Cilento Val di Diano mit Paestum, Velia und der Kartause von Padua; Historisches Zentrum von Urbino; Archäologische Fundstätten und die Basilika des Patriarchen von Aquileia; Hadransvilla bei Tivoli

Geografische Lage

zwischen 47° und 35° nördlicher Breite sowie 6° und 18° östlicher Länge

Geografische Merkmale

höchster Berg: Mont Blanc 4807 m
längster Fluß: Po 620 km
größter See: Gardasee 370 km2.

Geografie

Im Norden trennen die Alpen Italien von Frankreich, der Schweiz, Österreich und Slowenien. Südwärts, jenseits der weiten, fruchtbaren Nordebene, erstrecken sich die Apenninen von den Alpen im Nordwesten bis zur "Stiefelspitze" nach Kalabrien und bilden das Rückgrat der Halbinsel. einen ganz eigenen Charakter weisen die Inseln Sizilien im Süden und Sardinien im Westen auf. Die westlichen und zentralen Alpen erreichen mit dem Mont Blanc an der französischen Grenze und dem Mont Rosa (4634 m) an der Schweizer Grenze ihre höchsten Erhebungen. die schönen norditalienischen Alpenrandseen wie der Lago Magiore, der Comer See, Iseo- und Gardasee entstanden, als das Wasser der geschmolzenen Gletscher die Täler des Alpenvorlandes füllte. Nordöstlich des Gardasees erheben sich die zerklüfteten Kalksteingipfel der Dolomiten als Teil der Ostalpen bei Marmolada bis zu einer Höhe von 3342 m. Die Böden der norditalienischen Ebene (Schwemmland) sind sehr fruchtbar. Dieser Landstrich ist mehr als 320 km lang und bis zu 200 km breit. Über die Hälfte des Gebietes durchzieht der Po. Der ausgedehnte Gebirgsrücken der Appeninen schließt an die westlich vorgelagerten Ligurischen Alpen an und reicht bis zur Nordwestküste der italienischen Riviera, schwenkt in einem Bogen über die Halbinsel und erreicht seinen höchsten Punkt im zerklüfteten Kalkmassiv des Gran Sasso d'Italia nordöstlich von Rom. Auf der Westseite durchfließen der Arno und der Tiber die anschließende Beckenlandschaft. Im Osten formen zahlreiche Flüsse eine Landschaft parallel verlaufender Bergrücken und Täler, die auf eine schmale Küstenebene hin zulaufen. Südöstlich richtet sich die Kalktafel Apuliens mit dem Kalksporn des Monte Gargano auf. Tief im Süden trennt der Golf von Taranto den "Absatz" von der "Zehenspitze" des italienischen "Stiefels". Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße von Messina liegt Sizilien, die größte Insel des Mittelmeers. Die Landschaft ist gebirgig und die höchsten Erhebungen liegen im Norden. Die Ostseite beherrscht der aktive Vulkan Ätna. Das Gebiet ist aufgrund der Lage Italiens zwischen der eurasischen und afrikanischen tektonischen Platte erdbebengefährdet. Weitere Vulkane der Region sind der Stromboli und der Vulcano auf den Liparischen Inseln nördlich von Sizilien sowie der Vesuv bei Neapel, dessen Ausbruch im Jahr 79 vor Christi die Stadt Pompejy völlig zerstörte. In den Phlegräischen Feldern treten vulkanische Gase aus. Vulkanisch aktiv sind auch die Hochländer zwischen Monte Amiata und den Albanbergen in der Nähe von Rom: bei Viterbo gibt es Schlammquellen, und die Kraterseen Bolsena und Nemi sind ebenfalls vulkanischen Ursprungs. Thermalquellen finden sich im Norden und in den Euganesischen Hügeln unweit von Padua. Im gesamten Gebiet treten gelegentlich schwere Erdbeben auf. Im Norden und Osten der Insel Sardinien ragen raue und ältere Gebirge auf, mehr als es sie auf dem Festland gibt; im Westen der Insel brachten frühere Vulkanausbrüche Basalttafeln hervor.

Landschaft - Flora & Fauna

Wie große Teile Europas war auch das Italienische Tiefland früher dicht bewaldet, aber nach 2200 Jahren intensiver landwirtschaftlicher Nutzung blieb in den nördlichen Ebenen kaum etwas von der ursprünglichen Vegetation erhalten. Nutzpflanzen beherrschen die Landschaft und selbst die Pappeln an den Flußufern wurden angepflanzt. Weiter im Süden überwucherte dichtes Strauchwerk aromatischer Pflanzen brachliegendes Ackerland oder aus steinigen gebieten wurden Heidelandschaften mit niedrigem Buschwerk und blühenden einjährigen Pflanzen. In einigen Gebieten, z.B. in Kalabrien, entstand eine wüstenähnliche Landschaft. In den den Apenninen wachsen Eichen, Kastanien und Buchen. Auf der Westseite des Gebirges und auf Sardinien finden sich an den unteren Berghängen bis 600 m immergrüne Wälder. In den Alpen halten sich nur wenige Pflanzen oberhalb 2250 m. aufgrund forstwirtschaftlicher Nutzung blieb ein Eichen- und Süßkastanienbestand auch in den Vorgebirgen erhalten. Rund um die Seen wachsen Oliven-, Lorbeerbäume und Zypressen. Über Jahrhunderte betriebene Jagd und dichte Besiedlung führten zu einem enormen Rückgang der Tierwelt. Die Alpen bieten jedoch noch heute Hermelin, Alpen-Hasen und Rebhühnern eine sichere Zuflucht. Zu den größeren Säugetieren gehören Steinböcke, die immer seltener werdenden Braunbären, Gämsen und Rotwild. Im Süden des Landes leben Füchse und in den Appeninen auch Wölfe. Auf Sardinien sind neben Damhirschen auch Mufflons und Wildschweine beheimatet. Zu den reichen Fischbeständen in den Küstengewässern gehören Thunfisch, Schwertfisch und Haie. Die Umweltverschmutzung der Gewässer stellt ein ernstes Problem dar. Sowohl an der Mittelmeer- als auch an der Adriaküste führte ein verstärktes Algenwachstum zum Absterben vieler Lebensformen im Meer. Dieses Wachstumsphänomen wurde durch chemische Rückstände aus der Industrie und Landwirtschaft, die ins Meer gespült wurden, extrem begünstigt. Die Algen entzogen dem Wasser Sauerstoff, wodurch ein gewaltiges Fischsterben einsetzte. Zugleich wurden die Strände von übel riechendem Schlick verunreinigt. Mit dem Bau neuer Kläranlagen in den 90er-Jahren begann sich die Situation zu bessern.