Länderinformationen Slowenien
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Allgemeines zum Land Slowenien
Slowenien ist ein alpines Land am Nordende der Balkanhalbinsel und grenzt im Westen an Italien und die Adria, im Norden an Österreich, im Nordosten an Ungarn und im Süden an Kroatien.
Hauptstadt
Ljubljana
Sprache
Slowenisch (zur südlichen Gruppe der slawischen Sprachen gehörende, in Slowenien, in Südostkärnten und der Gegend von Triest gesprochene Sprache; dem Kroatischen nahestehend, vom Deutschen und Italienischen beeinflußt.)
Währung
1 Tolar = 100 stotin
Zeitzone
MEZ
Geschichte
8.-4. Jhd v.u.Z.
Besiedlung der Ostalpen durch illyrische Stämme
4. Jhd v.u.Z.
Vordringen keltischer Stämme in den Ostalpen. Fürstentum Noricum.
10 v.u.Z.
Eingliederung von Noricum in das Römische Reich
ab 500
Besiedlung der Ostalpen durch westslawische Stämme im Zuge der Völkerwanderung
550 - 750
Besiedlung der Ostalpen durch Slawen aus dem Dnjepr-Gebiet
630
Fürstentum Karantanien
745
Karantanien gerät unter bayerische Vorherrschaft
874
Karantanien gerät unter Herrschaft der Franken
ab 955
Deutsche Ostkolonisation. Trennung der Alpenslawen in Tschechen, Slowaken und Slowenen.
976
Herzogtum Karantanien.
1000 - 1050
Auflösung von Großkarantanien in die Provinzen Kärnten, Steiermark, Krain.
1246/1269
Aussterben der Dynastien der Markgrafen von Spanheim bzw. Babenberg. Übernahme der Besitztümer durch den böhmischen König Ottokar II. während des Great Interregnum
1278
Tod Ottokars II. in der Schlacht auf dem Marchfeld.
ab 1278
Einverleibung der Steiermark (1278), des Sanneck (1308), Kärntens, Krains (1335), des March, der Weißkrain, Istriens (1374), Triests samt Karstgebiet (1382) durch die Habsburger
ab 1333
Aufstieg der Dynastie Sanneck (ab 1341 Grafen von Cilli)
1408
der ungarische König Sigismund von Luxemburg heiratet Babara von Cilli, Tochter von Graf Hermann II. von Cilli
1414
Sigismund wird in Aachen zum Deutschen Kaiser gekrönt
1423
Die Habsburger verzichten auf Druck von Kaiser Sigismund auf ihre feudalen Vorrechte gegenüber den Grafen von Cilli
1436
Cilli wird durch Kaiser Sigismund zum reichsunmittelbaren Fürstentum. In den folgenden Jahren ständige territoriale Zugewinne im Gebiet des heutigen Slowenien.
1456
Tod von Graf Ullrich II. von Cilli. Aussterben der Dynastie. Erneute Unterwerfung durch die Habsburger.
1797 - 1813
Napoleonische Truppen besetzen 1797, 1805 und 1809 das Siedlungsgebiet der Slowenen. Gründung der Illyrischen Provinzen (1809-1813).
1848 - 1849
Als Folge der Wiener Märzrevolution Einigungsbestrebungen der Südslawen innerhalb der Habsburger Doppelmonarchie. Forderung nach politischer und kultureller Gleichberechtigung der Slowenen (Slowenisch als Amtssprache, slowenische Schulen, slowenische Universität usw.)
1918
Proklamation des »Königsreichs der Serben, Kroaten und Slowenen«. Italien annektiert die slowenische Küstenregion.
Oktober 1920
Volksabstimmung in Kärnten führt zur Festlegung der Karawankengrenze mit Österreich
November 1920
Vertrag von Rapallo: Abtretung westslowenischer Gebiete an Italien
1929
Staatsstreich des Königs, Aufhebung der Verfassung, Neueinteilung des Landes, das sich fortan »Königreich Jugoslawien« nennt.
April 1941
Deutsche Truppen besetzen Jugoslawien. Annexion des slowenischen Gebietes durch Italien (Karstgebiet, Ljubljana, südliches Unterkrain; 3. Mai 1941), Ungarn (Übermurgebiet; Dezember 1941) und Deutschland (Oberkrain, Südkärnten, Untersteiermark, nördliches Unterkrain; ab Januar 1942).
November 1943
Gründung des Antifaschistischen Rates für die nationale Befreiung Jugoslawiens unter Führung der KPJ
29. November 1945
Gründung der » Demokratischen Föderativen Volksrepublik Jugoslawien«, ab 1963 »Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien« (SFRJ)
22. Januar 1989
die slowenischen Kommunisten verlassen den außerordentlichen Parteikongress des BdKJ
April 1990
erste freie Wahlen und Bildung der ersten nichtkommunistischen Regierung
25. Juni 1991
das slowenische Parlament proklamiert die Unabhängigkeit des Landes. Slowenien erklärt seinen Austritt aus der SFRJ.
18. Juli 1991
das Jugoslawisches Staatspräsidium beschließt den Abzug der JNA aus Slowenien (Abzug bis Oktober 1991)
23. Dezember 1991
Verabschiedung demokratischer Verfassung nach westlichem Vorbild, Einführung eines Zwei-Kammersystems
15. Januar 1992
Slowenien wird von den EG-Staaten völkerrechtlich anerkannt. Seither Anerkennung durch über 150 Staaten.
22. April 1992
der Vorsitzende der Liberaldemokratischen Partei Sloweniens, Dr. Janez Drnovsek, wird in einem konstruktivem Misstrauensvotum zum neuen Ministerpräsidenten Sloweniens gewählt und bildet eine Mitte-Links-Regierung
Feb. 1997
Koalitionsregierung aus Liberaldemokraten, Slowenischer Volkspartei und der Rentnerpartei DeSUS
November 1997
Staatspräsident Milan Kucan wird bei den Präsidentschaftswahlen wiedergewählt.
November 1997
Indirekte Wahlen zum Staatsrat, der zweiten Kammer des Parlaments
Januar 1998
Slowenien wird für zwei Jahre nichtständiges Mitglied des VN-Sicherheitsrats
November 1998
offizieller Beginn der Beitrittsverhandlungen zur Europäischen Union
1. Februar 1999
Inkrafttreten des Europaabkommens mit der EU
15. April 2000
Vereinigung der Christdemokratischen Partei (SKD) und der Volkspartei (SLS) zur »SLS + SKD Slowenische Volkspartei«
7. Juni 2000
Regierungskoalition aus SLS + SKD Slowenische Volkspartei und zwei Unabhängigen
November 2000
Regierungskoalition unter Ministerpräsident Dr. Janez Drnovšek aus LDS, ZLSD, SLS + SKD Slowenische Volkspartei und DeSUS
14. November 2002
Prager Gipfel lädt Slowenien zur Mitgliedschaft in der NATO ein
November 2002
Präsidentschafts- und Kommunalwahlen. Neuwahl des Staatsrates.
13. Dezember 2002
Abschluss der EU-Beitrittsverhandlungen beim Europäischen Rat Kopenhagen
26. März 2003
Unterzeichnung des NATO-Beitrittsprotokolls in Brüssel
16.04.03
Unterzeichnung des EU-Beitrittsvertrages in Athen
29. März 2004
Beitritt Sloweniens zur NATO
01.05.04
Beitritt Sloweniens zur Europäischen Union
Klima
Der westliche Landesteil hat mediteranes Klima mit warmen Sommern und starken Regen.
Bevölkerung
1.989.000
Bevölkerungsdichte
98,2 Menschen je km2
Ethnische Zusammensetzung
Slowenen 87.8%; Kroaten 2.8%; Serben 2.4%; Bosnier 1.4%; Ungarn 0.4%; andere 5.2%
Religionszugehörigkeit
Kaholiken 86.0%; andere 14.0%
Kultur
Die lange Zugehörigkeit zum Habsburgerreich hat die slowenische Kultur stark geprägt. Die slawischen Wurzeln verbanden sich mit Elementen aus Mittel- und Westeuropa.
Weltkulturerbe
Höhlen von Skocjan
Geografische Lage
zwischen 45° und 46° nördlicher Breite sowie 13° und 16° östlicher Länge
Geografische Merkmale
höchster Berg: Triglav 2864 m;
längster Fluß: Save (Teil) 940 km2.
Geografie
Die Landschaft Sloweniens besteht vorwiegend aus Gebirgen und geht nur in Küstennähe in ein Tieflandgebiet über. Die Gebirgslandschaft (die Karawanken im Norden, die Steiner Alpen, das Bachergebirge und die Julischen Alpen) erstreckt sich von Italien und Österreich bis nach Slowenien und erreicht mit dem Triglav ihre höchste Erhebung. Von den Alpen her fällt das Land über dichte Waldgebiete bis in tiefe fruchtbare frühere Eiszeittäler ab, zu denen die Oberkrainer Beckenlandschaft mit dem Fluß Save gehört. Im Osten durchströmt die Drau fruchtbare Hügelländer entlang des Pannonischen Beckens und fließt weiter nach Kroatien.