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Länderinformationen Türkei

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Allgemeines zum Land Türkei

Die Türkei liegt auf zwei Kontinenten und verbindet Europa mit Asien jenseits der schmalen Meerengen des Bosporus und der Dardanellen. Der europäische Teil (Thrakien), nördlich des Marmarameeres, grenzt an Bulgarien und Griechenland. Der asiatische Teil, von dem große Abschnitte auch als Anatolien oder Kleinasien bekannt sind, stößt im Süden und Südosten an Syrien und den Irak, im Osten an den Iran und an Armenien und im Nordosten an Georgien. Die Küsten werden im Norden vom Schwarzen Meer, im Westen vom Ägäischen Meer und im Süden vom Mittelmeer umspült.

Hauptstadt

Ankara

Sprache

Türkisch. In weiten Teilen des Südostens und Ostens werden auch verschiedene kurdische Dialekte gesprochen. Osmanisch (im engeren Sinne), gehört zu den Turksprachen der altaischen Sprachfamilie; sie wird von über 40 Mill. Menschen hauptsächlich in der heutigen Türkei gesprochen, vereinzelt auch im Gebiet des ehemaligen Osmanischen Reichs. Durch die Reformen Kemal Atatürks wurde 1922 das Istanbuler Türkisch zur Schriftsprache erklärt und 1928 das lateinische Alphabet eingeführt, das die bis dahin übliche arabische Schrift ablöste. Zahlreiche Lehnwörter, besonders aus dem Persischen und Arabischen, wurden durch neugeschaffene Wörter ersetzt.

Währung

1 Lira = 100 kurush

Zeitzone

MEZ +1,0 Stunde(n)

Geschichte

1918
Niederlage des Osmanischen Reichs im Ersten Weltkrieg, Waffenstillstand von Mudros, teilweise Besetzung durch die Alliierten

1919
Beginn des nationalen Befreiungskriegs unter Mustafa Kemal Atatürk

1920
Vertrag von Sèvres (von Atatürk nicht anerkannt)

1922
Abschaffung des Sultanats / Ende des Osmanischen Reichs. Rückeroberung von Izmir (Smyrna)

1923
Ausrufung der Republik durch Atatürk (29.10.). Friedensvertrag von Lausanne

1924
Erste Verfassung. Abschaffung des islamischen Kalifats (03.03.)

1925
Islamisch motivierter Kurdenaufstand unter Scheich Said (Februar bis Juni). Verbot religiöser Orden und Gemeinschaften. Abschaffung des Fez. Einführung des westlichen Kalenders.

1926
Modernisierung von Zivil- und Strafrecht nach europäischem Vorbild.

1928
Einführung des lateinischen Alphabets. Abschaffung des Islam als Staatsreligion.

1933
Beginn der Emigration deutscher Hochschullehrer in die Türkei

1936
Vertrag von Montreux zur Regelung der Schifffahrt durch die Meerengen.

1938
Provinz Hatay (Alexandrette) fällt durch Volksabstimmung an die Türkei. Tod von Mustafa Kemal Atatürk (10.11.)

1945
Türkische Kriegserklärung an Deutschland. Türkei wird Gründungsmitglied der Vereinten Nationen. Übergang zum Mehrparteiensystem.

1948
Truman-Doktrin: Verstärkung des amerikanischen Engagements in der Türkei im Rahmen der "containment"-Poltik der USA

1950
Wahlsieg der Demokratischen Partei (Adnan Menderes), erstmalige Ablösung von Atatürks Republikanischer Volkspartei.

1952
Beitritt zu NATO und Europarat. Teilnahme am Korea-Krieg

1959
Verträge von Zürich und London (Türkei wird zusammen mit Griechenland und Großbritannien Garantiemacht für Zypern)

1960
Erster Staatsstreich des Militärs (27.05.): Absetzung der Regierung Menderes. Unabhängigkeit Zyperns

1961
Zweite, "liberale" Verfassung

1963
Assoziierung der Türkei an die EWG (Vertrag von Ankara vom 12.09.1963)

1971
Zweiter Staatsstreich des Militärs (12.03.)

1974
Türkische Militärintervention in Zypern als Folge des griechisch-inspirierten Staatsstreichs auf der Insel (20.07.)

1980
Dritter Staatsstreich des Militärs ("12. September"). General Evren wird Staatspräsident

1982
Verabschiedung der dritten Verfassung durch Referendum (07.11.)

1983
In den Parlamentswahlen erhält die Mutterlandspartei (ANAP) unter Turgut Özal die absolute Mehrheit

1984
Einsetzen terroristischer Aktivitäten der PKK (gegründet 1978) in der Südosttürkei

1987
Referendum über die Wiederzulassung der 1980 gebannten Politiker; Parlamentswahlen: Sieg Özals (ANAP). EG-Beitrittsantrag

1989
Wahl von Turgut Özal zum Staatspräsidenten. Vorläufige Abweisung des EG-Beitrittsantrags

1991
Erster Golfkrieg. Parlamentswahlen: Koalition aus Partei des Richtigen Weges/DYP und Sozialdemokratischer Volkspartei/SHP (Regierung Demirel/Inönü)

1993
Wahl von Süleyman Demirel zum 9. Staatspräsidenten der Türkei. Wahl von Tansu Ciller/DYP zur Ministerpräsidentin.

1995
Erste "zivile" Verfassungsänderung. Vorgezogene Parlamentswahlen: islamistische Wohlfahrtspartei (RP) wird stärkste Partei.

1996
Zollunion mit der EU ab 01.01. Koalitionsregierung zwischen islamistischer Refah-Partei (RP) und DYP. Necmettin Erbakan (RP) wird Ministerpräsident.

1997
Beschlüsse des Nationalen Sicherheitsrats zur Eindämmung des politischen Islam /"28. Februar-Prozess"): Sturz MP Erbakan (Juni). Neue Koalitionsregierung (ANAP/DSP/DTP) mit Mesut Yilmaz (ANAP) als MP (30.06.)

11.01. 1999
Minderheitsregierung unter Bülent Ecevit (DSP)

30.05.1999
57. Regierung unter Bülent Ecevit (DSP) mit Koalitionspartnern MHP und ANAP

10./11.12. 1999
Türkei wird EU-Beitrittskandidat (ER Helsinki)

19.02. 2001
Ausbruch einer schweren Regierungs-, Finanz- und Wirtschaftskrise, "Schwarzer Mittwoch"

19.03.2001
Kabinett verabschiedet das Nationale Programm als Antwort auf die Beitrittspartnerschaft der EU.

22.06.2001
Verfassungsgericht verbietet die islamistische Fazilet-Partei. Ihre Abgeordneten gründen am 20.07. die Saadet-Partei unter Kutan, der Reformflügel am 13.08. die AKP unter Erdogan

Juli 2002
Die durch die schwere Krankheit von MP Ecevit ausgelöste Regierungskrise verschärft sich nach Rücktritt von AM Ismail Cem, Beschluss über vorgezogene Neuwahlen

03.08.2002
Verabschiedung des 3. Reformpakets im Parlament zurAngleichung an den EU-Acquis, u.a. Abschaffung der Todesstrafe

03.11.2002
Aus vorgezogenen Neuwahlen geht die konservativ-islamische AKP mit absoluter Mehrheit der Sitze hervor. Einzige Oppositionspartei im Parlament ist die sozialdemokratische CHP.

28.11.2002
58. Regierung unter MP Abdullah Gül erhält das Vertrauen des Parlaments

02.01.2003
4. Reformpaket

23.01.2003
5. Reformpaket

09.03.2003
Bei Nachwahlen erringt AKP-Vorsitzender Erdogan nach vorausgegangenen Verfassungsänderungen ein Abgeordnetenmandat. Am 11.03. ernennt ihn StP Sezer zum MP. Am 14.03.2003 bildet er die 59. Regierung der Türkischen Republik.

15.04.2003
Die EU stellt auf dem Assoziationsrat mit der Türkei die neue Beitrittspartnerschaft vor.

19.06.2003
6. Reformpaket

30.07.2003
7. Reformpaket (u.a. Eindämmung der politischen Rolle des Militärs)

02./03.09.2003
Offizieller Besuch MP Erdogan in Berlin

15.11.2003
Selbstmordanschlag islamistischer Extremisten auf zwei Synagogen in Istanbul. Am 20.11. erneut zwei Anschläge gegen britische Einrichtungen, insgesamt 72 Todesopfer.

07.05.2004
Verfassungsänderungen zur EU-Anpassung verabschiedet (u.a. Abschaffung der Staatssicherheitsgerichte)

Klima

Die jährlichen Niederschläge erreichen an der Schwarzmeerküste - dort sind die Temperaturen das ganze Jahr über relativ hoch - 2500 mm. Die zentralen Hochländer im Landesinneren sind halbarid. Im gebirgigen Osten können Schneefälle im Winter mehrere Monate anhalten.

Bevölkerung

65.546.000

Bevölkerungsdichte

84,1 Menschen je km2

Ethnische Zusammensetzung

Türken 80-88%; Kurden 10-20%; Araber 1.5%; andere 0.3%

Religionszugehörigkeit

Seit osmanischer Zeit mehrheitlich Muslime mit wachsendem Anteil (heute ca. 99%), mehrheitlich Hanefiten (sunnitische, "orthodoxe"Ausrichtung des Islam), daneben ca. 15-20 Mio Aleviten ("heterodoxe" Ausrichtung des Islam). Laizistisches Staatsverständnis, d.h.: zwar keine strikte Trennung zwischen Staat und Religion (Islam), jedoch Kontrolle der religiösen Angelegenheiten durch das staatl. Amt für Religiöse Angelegenheiten, das allerdings nur für den sunnitischen Islam zuständig ist. Schutz einiger nicht-muslimischer Minderheiten durch den Vertrag von Lausanne (1923): Armenier (ca. 70.000), Griechisch-Orthodoxe (max. 3.000) und Juden (ca. 25.000). Daneben: Römisch-kath. u. mit Rom uniierte Kirchen (max. 20.000) u. Syrisch-Orthodoxe (ca. 15.000).

Kultur

In der Türkei haben die altorientalischen Hochkulturen, die Griechen, Perser und Römer, die Byzantiner, Seldschuken und Osmanen Spuren hinterlassen. Ab dem 19. Jahrhundert und besonders seit der Regierungszeit von Kemal Atatürk ab 1923 öffnete sich die Türkei westlichen Einflüssen.

Weltkulturerbe

Historische Bereiche von Istanbul; Nationalpark Göreme und die Felsendenkmäler von Kappadokien; Große Moschee und Krankenhaus von Divgri; Hattusa (ehemalige Hauptstadt der Hethiter); Ruinenstätte Nemrut Dag; Ruinen von Xanthos mit dem Heiligtum der Latona; Antike Stadt Hierapolis-Pammukkale; Stadt Safranbolu; Archäologische Stätte von Troja

Geografische Lage

zwischen 35° und 42° nördlicher Breite sowie 25° und 44° östlicher Länge

Geografische Merkmale

höchster Berg: Ararat 5165 m
längster Fluß: Kizirmak 1150 km (Euphrat und Tigris entspringen auch in der Türkei)
größter See: Vansee 3675 km2.

Geografie

Häufige Erdbeben, Geysire und andere vulkanische Erscheinungen zeugen davon, daß es sich um ein tektonisches aktives Gebiet handelt. Der europäische Teil wird durch wellige, fruchtbare Ebenen, die von niedrigen Bergen umgeben werden, charakterisiert. Westanatolien, auf der asiatischen Seite, wird von langen Bergrücken durchzogen, die durch tiefe Täler getrennt werden. Südlich des zentralen anatolischen Hochlands ziehen sich die drei Hauptketten des Taurus im Mittelmeer entlang. Weiter im Osten steigt das Land zum Ararat-Hochland an. Im Südwesten liegt der Vansee.

Landschaft - Flora & Fauna

Dichtes Buschwerk bedeckt den Süden an der Mittelmeerküste und den Westen des Landes. An der Schwarzmeerküste liegen dichte Wälder, während das trockenere Landesinnere steppenartiges Grasland überzieht. In den Wäldern findet man noch Bären und Rothirsche und farbenprächtige Flamingoschwärme bevölkern viele Seen.