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Länderinformationen Kanada

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Allgemeines zum Land Kanada

Kanada erstreckt sich über den größten Teil der Nordhälfte des amerikanischen Kontinents. Wirtschaft und Kultur sind denen der USA sehr ähnlich, so daß man oft versucht ist zu glauben, es handelt sich um ein Anhängsel der USA. Weit gefehlt: es hat seinen ureigenen Charakter und eine reiche ethnische Vielfalt.

Hauptstadt

Ottawa

Währung

1 Dollar = 100 cents

Klima

In der nördlichen Hälfte Kanadas herrscht subarktisches Klima mit kühlen Sommern und extrem kalten Wintern, die oft kälter sind als in der Arktis selbst, wo die großen Temperaturextreme durch das eisbedeckte Wasser des Nordpolarmeeres ausgeglichen werden. Im Polar-Gebiet beginnt der Winter im August. Bis Dezember fallen die Temperaturen steil ab und steigen vor März nicht wieder an. Die gleichmäßigeren Wassertemperaturen des Atlantischen Ozeans tragen beim Übergang ins Nordpolarmeer zu einer Mäßigung des Klimas bei und sorgen für wärmere Winter, kühlere Sommer und höhere Niederschlagsmengen. In der Arktis herrschen normalerweise die gleichen Sommertemperaturen. Einige Festlandgebiete haben kurzzeitig fast mediterrane Temperaturen. Weiter südlich herrscht typisches Kontinentalklima mit heißen Sommern und kalten Wintern. Am wärmsten sind die Sommer an den Großen Seen im südlichen Ontario, dafür haben die Südostküste und vor allem die Westküste die mildesten Winter. Seewinde sorgen im Küstengebirge für heftige Niederschläge und Schneefall. doch im Landesinneren bleibt es vor allem im Winter trocken. Im Sommer tragen die berühmten Präriegewitter zu einer gleichmäßigen Verteilung der Niederschläge in der Großen Ebene bei. Weiter östlich halten die Großen Seen die Feuchtigkeit hoch und die Ostküste erhält reichlich Niederschläge durch die feuchte Luft vom Atlantik, die im Winter auch für die höchste Schneefallquote sorgt.

Bevölkerungsdichte

3,1 Menschen je km2

Ethnische Zusammensetzung

Franzosen 22.8%; Briten 20.8%; Deutsche 3.4%; Italiener 2.8%; Chinesen 2.2%; Inuit (Eskimo) 1.7%; Ukrainer 1.5%; Holländer 1.3%; andere 43.5%

Religionszugehörigkeit

Katholiken 45.2%; Protestanten 36.4%; Orthodoxe 1.9%; Juden 1.2%; Muslime 0.9%; Buddhisten 0.6%; Hindus 0.6%; ohne 12.5%; andere 0.7%

Kultur

Die Entwicklung der kanadischen Kultur ist zunächst von Frankreich, dann von Großbritannien und schließlich von den USA beeinflußt worden. In der Architektur und Literatur kommt die aus der Geschichte resultierende Spaltung in einen frankokanadischen und einen anglokanadischen Kulturkreis besonders deutlich zum Ausdruck.

Die kanadische Gesellschaft definiert sich durch die Idee des Multikulturalismus. Das gilt nicht nur für die britische und französische Kultur, sondern auch für die der Einwanderer aus anderen europäischen Ländern, der Karibik, Afrika, Asien, und nicht zuletzt für die Kultur der kanadischen Ureinwohner.

Von den Sparmaßnahmen zur Konsolidierung des Haushalts ist auch der Kulturbereich im engeren Sinne und der Erziehungsbereich betroffen. Theater, Galerien, Museen etc. arbeiten daher verstärkt mit Sponsoren.

Trotz Kürzungen in allen Bereichen, erfährt die auswärtige Kulturpolitik besondere Aufmerksamkeit. Wichtiger Bestandteil dieser Politik Kanadas ist die Förderung der Kanadistik. In Deutschland ist die Kanadistik an einigen Universitäten vertreten. Ferner engagiert Kanada sich besonders in der UNESCO. Die kanadische Regierung unternimmt große Anstrengungen, die kulturelle Eigenständigkeit im nordamerikanischen Kontext herauszustreichen.

Weltkulturerbe

Historischer Nationalpark (Wikinger-Siedlung) "L'Anse aux Meadows"; Nationalpark Nahanni; Dinosaurier-Provinzpark; Nationalparks Kluane, Wrangell-Saint-Elias (mit amerikanischen Teil) und Provinzpark Tatshenshini-Alsek; Anthony-Insel; Abgrund der zu Tode gestürzten Bisons ("Head Smashed-in Bison Jump"; Nationalpark Wood Buffalo; National- und Provenzialparks in den kanadischen Rocky Mountains; Historischer Bereich von Quebec; Nationalpark Gros Morne; Altstadt von Lunenburg; Friedenspark Waterton Naturpark und Glacier Naturpark (USA); Paläntologischer Park auf Miguasha.

Geografie

Kanada läßt sich in mehrere geographische Gebiete einteilen, von denen der so genannte Kanadische Schild der Größte ist und fast die Hälfte des Landes bedeckt. Die geologischen Formationen und Gebirge dieses kesselförmigen Gebiets, in dessen Mitte die Hudson-Bai liegt, entstanden vor langer Zeit durch tektonische Bewegungen. Der kanadische Schild reicht vom St.-Lorenz-Golf im Osten bis zu den Ebenen des Großen Bären- und des Großen Sklavensees im Nordwesten. Südöstlich des kanadischen Schilds liegt die Tiefebene der Großen Seen und des St.-Lorenz-Stromes, die sich über den Süden der Provinz Ontario und den Südwesten der Provinz Quebec erstreckt. Dieses sehr viel kleinere Gebiet ist der am dichtesten bevölkerte Teil Kanadas. Rund um die sanft auslaufenden Hügel der Bruce-Halbinsel liegen der Huronsee und die Georgianbai, der Eriesee und der Ontariosee. Durch das Hügelland verläuft die Niagara-Schichtstufe, über die die Niagarafälle in die Tiefe stürzen. Die Ebene von Ontario bis zum Nordosten der Schichtstufe ist eine alte, mit vielen Moränen durchzogene Gletscherebene. Weiter im Nordosten liegt die Talebene von Ottawa und des südlichen Quebecs. Östlich von Quebec befindet sich die Apalachenregion Kanadas, zu der die Provinzen am Atlantik, New Brunswick, die Prinz-Eduard-Insel, Neuschottland und die Insel Neufundland gehören. Die einst durch tektonische Bewegungen aufgefalteten, stark zerklüfteten Berge sind durch Wettereinflüsse und Gletscher stark verwittert. Zu den höchsten Bergketten gehören die Notre-Dame-Berge im Nordosten von Quebec und die Long-Range-Bergkette auf Neufundland. Südwestlich des Schilds und der Hudsonbai befindet sich die Große Ebene - ein riesiges, dreieckiges, etwa ein Fünftel der Landesfläche bedeckendes Flachlandgebiet. Die Manitoba-Ebene ist von einer Seenkette umgeben. Viele Seen sind Überreste eines gewaltigen Sees, der während der letzten Eiszeit das gesamte Gebiet bedeckte und eine tiefe Sedimentschicht hinterließ, die heulte ausgezeichnetes Ackerland ist. Im Westen erhebt sich das Land über die zerklüftete Kante der Manitoba-Schichtstufe, hinter der sich die hügelige Hochebene von Saskatchewan anschließt. Hier hat die reißende Schmelzwasserflut der Eiszeitgletscher weite Flußtäler mit steilen Ufern in der Landschaft gegraben. Weiter westlich hinterließen Gletscher die rauhe, verwitterte Hochebene der Provinz Alberta. Im Westen der Großen Ebene liegen die Kanadischen Kordilleren, die bis an die Pazifikküste Kanadas reichen. Von Alaska über das Gebiet des Yukon erstreckt sich eine etwa 800 km breite große Gebirgskette. Das Küstengebirge bildet den westlichsten Kamm der Kordilleren. Dahinter zieht sich im Norden der Ostkamm mit der Mackenzie-Gebirgskette und den Rocky Mountains. Die Gipfel de relativ jungen Gebirges sind teilweise über 2000 m hoch. Im Norden Kanadas, parallel zur Westküste, liegt die noch höhere Gebirgskette der St.-Elias-Berge, zu denen der höchste Berggipfel Kanadas, der fast 6000 m hohe Mount Logan, gehört. Das südwärts verlaufende Küstengebirge wird von tiefen Fjorden oder Meeresbuchten durchbrochen. Die Vancouverinsel und die Königin-Charlotte-Inseln sind die Gipfel eines weiteren, parallel verlaufenden Gebirgszuges, der jedoch unter dem Meeresspiegel liegt. Im Norden reicht der Kanadische Schild bis in die Arktis. Im Nordwesten grenzt das weit weitläufige Archipel der arktischen Inseln an das ewige Eis des Nordpolarmeeres. Während das Meer das ganze Jahr über von einer mindestens 3 m dicken Eisschicht bedeckt ist, sind die Landgebiete zur Hälfte eisfrei. Die im Nordwesten eher flachen Inseln werden in Richtung der Ellesmereinsel im Nordosten und der Baffininsel im Osten immer höher und bergiger. Die kahlen, felsigen Inseln sind auch fast das ganze Jahr über mit Schnee und Eis bedeckt. Große Gletschergebiete umgeben die Berggipfel.

Landschaft - Flora & Fauna

Die nördliche Baumgrenze verläuft von der Ostküste Labradors über die Ungava-Halbinsel Richtung Süden entlang des Ostufers der Hudsonbai und setzt sich anschließend schlangenlinienförmig Richtung Nordwesten zum Unterlauf des Mackenzie und weiter nach Alaska fort. Nördlich der Baumgrenze gibt es kaum oder gar keinen fruchtbaren Boden. Daher ist der Großteil dieser Landfläche auch als Tundra (Barren Grounds) bekannt. Die Vegetation der vom Nordpol am weitesten entfernten Tundragebiete besteht aus niedrigem Buschwerk, Gräsern und Riedgras. Die nördlichsten Gebiete sind noch nicht einmal zu einem Zehntel mit den für die Polarwüste typischen Moosen bedeckt. Südlich der Baumgrenze, über den gesamten Norden Kanadas von Alaska bis Neufundland, schließt sich eines der größten Nadelwaldgebiete der Welt an. Im Osten, von den Großen Seen bis zu den Küsten, wachsen hauptsächlich Mischwälder mit Zuckerahornbäumen, Buchen, Birken, Kiefern und Hemlocktannen. Die Tiefebenen im äußersten Süden sind jedoch mit reinen Laubwäldern bedeckt: hier gedeihen neben Hickorybäumen, Eichen und Ulmen Kastanien, Ahorn- und Walnußbäume. In den westlichen Berggebieten sind die gemeine Fichte, Douglasfichte und Lodgepole-Kiefer am weitesten verbreitet, in Hochebenen wachsen außerdem Zitterpappel und Gelbkiefer. An der niederschlagsreichen Pazifikküste gibt es äußerst eindrucksvolle Wälder mit dichten, turmhohen Douglasfichten, westlichen Rot-Zedern und Hemlocktannen. Das Prärieland ist zu trocken, um mehr als vereinzelte Baumgruppen hervorzubringen. Vom ursprünglich weiten, hügeligen Grasland ist heute nur noch wenig übrig. Die fruchtbare schwarze Erde wurde umgepflügt und in den heute berühmten Weizengürtel Kanadas umgewandelt. Die arktischen Gewässer bieten Nahrung für Wale, Walrosse, Seehunde und für den halbaquatilen Polarbären. In der Tundra gibt es Moschusochsen, Karibus, Wölfe, Polarfüchse und Lemminge; auch viele Zugvögel verbringen hier den Sommer, darunter Alke, Enten, Möwen, Seeschwalben und andere Seevögel. Die Wälder im Norden sind ein idealer Lebensraum für Karibus und Elche, Luchse, Schwarz – und Braunbären, Biber, Marder, Bisamratten, Nerze sind auch heute noch weitgehend Grundlage des Pelzhandels. Weiter im Süden findet man viele Wapitis, während es in dichter besiedelten Landstrichen vor allem kleinere Säugetiere, wie graue und rote Eich-, Backenhörnchen, Wiesel und Otter gibt. Zur artenreichen und gesangsstarken Vogelwelt zählen der Cardinal, der Waldsänger, der Baltimore-Pirol und die Spott-Drossel. In den Präriegebieten leben kleinere Tiere, wie Präriehasen, Taschenratten und das spitzschwänzige Raufußhuhn sowie die letzten Bisons und Pronghornantilopen. In den westlichen Bergen gibt es sehr gut angepaßte Tierarten wie das Bighorn-Schaf und die Bergziege.