Länderinformationen Irland
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Allgemeines zum Land Irland
Die Republik Irland nimmt etwa fünf Sechstel der irischen Insel ein, die rund 80 km von der britischen Westküste entfernt ist. Irland ist bekannt für seine landschaftlichen Reize und seine turbulente Vergangenheit.
Hauptstadt
Dublin
Sprache
Englisch, Gälisch (etwa 3 % der Bevölkerung). Die irische Sprache entstammt der gälischen Sprache (im weiteren Sinne) entstandene, seit dem 7.–10. Jahrhundert überlieferte Sprache in Irland, in der vom 11. Jahrhundert an eine der reichsten Literaturen des europäischen Mittelalters geschaffen wurde. Seit dem 16. Jahrhundert wurde die irische Sprache vom Englischen zurückgedrängt.
Währung
1 EUR = 100 cent
Zeitzone
MEZ +1,0 Stunde(n)
Geschichte
Ca. 7000 v. Chr
erste Besiedlung von den britischen Inseln aus (vorwiegend Jäger)
Ca. 3000 v. Chr
Besiedlung durch Bauern. Entstehung einer Agrarkultur
ab 600 v.Chr
Keltische Einwanderung und Entstehung einer einheitlichen Sprache und Kultur ohne Schaffung einer politischen Union
ab 5. Jhd.
Christianisierung (vorangetrieben v.a. durch Hl. Patrick, 430 - 461)Missionstätigkeit irischer Mönche in Kontinentaleuropa
9. und 10. Jhd.
Verstärkter Einfluss durch Wikinger; wiederholte Überfälle, aber auch Belebung von Handel und Stadtgründungen (u.a. 841 Dublin)
1014
Rückzug der Wikinger nach der Niederlage gegen die Kelten
1167 - 1169
Ankunft der Normannen und Stärkung des englischen Einflusses
12. - 16 Jhd.
Normannische Herrschaft. 1541 fällt Irland an die englische Krone (Heinrich VIII). Systematische protestantische Besiedlung durch England
17. Jhd
Aufstände gegen die englische Vormachtstellung (Cromwell) bis zur endgültigen Niederlage der Iren 1690
18. Jhd.
Unterdrückung der Katholiken durch englische Gesetzgebung. Beginn der irischen Emigrationsbewegung
19. Jhd.
Zunehmende Verarmung der Bevölkerung. Eine Million Tote durch Hungersnot. Stärkung der Unabhängigkeitsbewegung
1916
Osteraufstand mit Ausrufung der Republik. Niederschlagung durch Großbritannien
1919-1921
Unabhängigkeitskrieg, der zu Anglo-Irischem Abkommen führt (Unabhängigkeit Irlands mit Verbleib Nordirlands bei Großbritannien)
1955
Aufnahme Irlands in die Vereinten Nationen
1973
Beitritt zur EG
10.04.1998
Karfreitagsabkommen
Klima
Der warme Golfstrom sorgt im Winter wie im Sommer für milde Temperaturen und sanfte Atlantikwinde bringen an zwei von drei Tagen Regen. Die jährlichen Niederschläge betragen zwischen 2540 mm in den südwestlichen Bergen und 762 mm im Osten. Außerhalb der Bergregionen schneit es selten in Irland.
Bevölkerung
3.705.000
Bevölkerungsdichte
52,7 Menschen je km2
Religionszugehörigkeit
Katholiken 91.6%; Kirche von Irland 2.3%; Presbyterianer 0.4%; andere 5.7%
Kultur
Irland kann auf eine lange Kulturgeschichte zurückblicken. Die Insellage am Westrand Europas hat bis zur englischen Eroberung die Ausprägung einer typisch irischen Kunst begünstigt. Ab dem 17. Jahrhundert entwickelte sich die irische Literatur. Zahlreiche irische Autoren erlangten Weltruhm, 1995 erhielt der irische Dichter Seamus Heaney den Literaturnobelpreis.
Vor dem Hintergrund der jahrhundertelangen Anbindung an Großbritannien gibt es in Irland einen parteiübergreifenden Konsens, die eigene Kultur und den Gebrauch der irischen (gälischen) Sprache mit besonderem Engagement zu fördern. Das Interesse der irischen Diaspora, vor allem in den USA, und vieler ausländischer Irlandliebhaber an irischer Kultur kommt dem entgegen. Irisch, offiziell die erste Landessprache, ist zwar an allen öffentlichen Schulen Pflichtfach, wird jedoch nur von ca. 80.000 Menschen in den sogenannten "Gaeltachts"(irische Sprachinseln im Westen und Süden des Landes) gesprochen, die besondere staatliche Unterstützung (Udaras na Gaeltachta) erhalten. Durch die Medien wird die Dominanz der englischen Sprache weiter verstärkt. Das einzige irischsprachige Fernsehprogramm "Teilifis na Gaeilge" (jetzt "TG 4"), das seit 31. Oktober 1996 sendet, erfährt bisher nur geringen Zuschauerzuspruch. Als Fremdsprache im Schulbereich rangiert Deutsch hinter Französisch, aber noch vor Spanisch und Italienisch.
Weltkulturerbe
Archäologisches Ensemble Bend of the Boyne; Felseninsel Skellig Michael mit frühmittelalterlicher Klostersiedlung
Geografische Lage
zwischen 51° und 55° nördlicher Breite sowie 6° und 11° westlicher Länge
Geografische Merkmale
höchster Berg: Carrantuchill 1041 m
längster Fluß: Shannon 370 km.
Geografie
Die baumarme üppige Weidelandschaft ist ein unverwechselbares Charakteristikum, das dem Land die Bezeichnung "Grüne Insel" eingebracht hat. Irland ist eingerahmt von einer schroffen Felsenküste, die sich ins Landesinnere zu einer Tiefebene abflacht - weniger als ein Sechstel des Landes ist über 200 m hoch. Hügel und sanfte Bergketten ragen über den geschichteten Kalksteingrund; die Eiszeitgletscher hinterließen fruchtbare, mit Findlingen übersäte Lehmböden. Häufig finden sich kleinere Seen und Sumpfgebiete. Die größten Flüsse - Liffey, Blackwater, Clare und Shanon - sind breit und fließen träge. Kürzere, schneller strömende Flüsse ergießen sich von den Hochlandrändern ins Meer. Die längsten Bergketten sind die granitenen Wicklow Mountains im Osten und die Macgillycuddy's Reeks im äußersten Südwesten. Am stärksten zergliedert ist die Westküste, die viele eindrucksvolle Felsformationen aufweist. Im Südwesten laufen die Berge in einer Reihe von breiten Halbinseln aus, die durch tiefe Buchten wie die Dingle Bay oder die Bantry Bay voneinander getrennt sind.
Landschaft - Flora & Fauna
An der Westküste, wo der Boden weniger fruchtbar ist, dominieren Heide- und Buschvegetation. Üppiges Grasland bedeckt einen Großteil der Insel, doch die Vegetation ist nicht so vielfältig wie in Großbritannien, zumal Irland noch ärmer an Bäumen ist. Weniger als 5% des Territoriums sind bewaldet, eine Aufforstung findet kaum statt. Torfmoore, in denen seltene Pflanzen gedeihen, bedeckten große Gebiete Mittelirlands. Torf wurde lange Zeit als Heizmaterial für Haushalte abgebaut. Nun droht den Mooren Gefahr, da Torf auch als Brennstoff in Kraftwerken eingesetzt und als Gartenbausubstrat exportiert wird. Am Ende der letzten Eiszeit gelangten Tiere und Pflanzen, die auf dem europäischen Festland verbreitet waren, nach Irland. Doch viele auch in Großbritannien vorkommende Tiere wie z.B. Wiesel, der Maulwurf und Schlangen gibt es nicht auf der Insel, die vor etwa 11.000 Jahren durch die Gletscherschmelze und den Anstieg des Meeresspiegels von den britischen Inseln abgetrennt wurde. Der Überlieferung zufolge hat St. Patrick, der Schutzheilige der Iren, die Schlangen von der Insel verbannt.